Kirsche, 2024
EUR 1,500.-


Betrachtung
Laut Statistischem Bundesamt durchlebt in etwa jede 3. Frau im Laufe ihres Lebens eine Fehlgeburt. Gleichzeitig stellt die Thematik noch immer ein Tabu dar, mit dem Betroffene häufig allein gelassen werden. Während etwa 10-20% aller klinischen Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt (bis zur 24. Schwangerschaftswoche) enden, so sind es immer noch 0,4% aller Kinder, die nach der 24. Schwangerschaftswoche tot geboren werden. Die medizinische Notwendigkeit einer natürlichen Geburt eines schon im Mutterleib toten Kindes (insbesondere zur Erhöhung der Chancen einer weiteren Schwangerschaft) führt zwangsläufig zu enormen physischen & psychischen Belastungen für die Eltern, vor allem aber für die Mutter. Der seit 10-15 Jahren eingeführte Begriff der sogenannten „Sternenkinder“ soll dabei helfen, offener mit dem Thema totgeborener Kinder und den daraus resultierenden Herausforderungen umzugehen. Das Wort „Sternenkind“ verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes den Mensch an sich, viel mehr als es die traditionellen, technischen Begriffe wie Totgeburt oder gar Abort tun. Diese Enttabuisierung ermöglicht notwendige Verarbeitung vom Eintrag ins Geburtenregister bis hin zu Bestattung und offener Thematisierung mit Geschwisterkindern in der eigenen Familie. Betroffene Frauen berichten nach Sternenkindgeburten von einem Gefühl der völligen Leere, des „Zerrissen-Seins“, des „Ausgebrannt- Seins“. Diese Skulptur soll Ihren Beitrag dazu leisten, den Betrachter für die Belastung betroffener Frauen und Familien zu sensibilisieren und damit mehr und mehr einen offenen, würdevollen Umgang in der Gesellschaft zu ermöglichen.